Wie Licht unsere Emotionen beeinflusst

Höre ich den Begriff „innere Uhr“, fällt mir persönlich sofort der wahrgenommene 24-Stunden Rhythmus ein. Dass die Lichtverhältnisse 
am Tag und in der Nacht eine Vielzahl von biochemischen Prozessen im Körper beeinflussen, wusste ich bis vor einer kurzen Zeit aber 
auch noch nicht. Wieso schlechte Stimmung bei grellem Licht verstärkt wird und wie wir unsere psychische und körperliche 
Leistungsfähigkeit mit Licht steuern können, erfährst Du in diesem Beitrag. 

Wieso später schlafen gehen ungesund ist 

Licht steht nicht nur für den Tag-Nacht-Rhythmus, sondern hat auch einen Einfluss auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. 
Dr.Ruta Lasauskaite vom Institut für Psychologie an der Universität Basel meint dazu: „Leben wir nicht synchron mit dem Tag-Nacht-Rhythmus,
sind wir nicht erholt. Dadurch schwächen wir unser Immunsystem». Denn: 
Speziell durch das Sonnenlicht wird die Produktion von Vitamin D gefördert. Vitamin D ist ein elementarer Faktor für viele 
Regulierungsvorgänge von menschlichen Körperzellen und kurbelt den Stoffwechsel an

Wenig Licht im Winter – Das kannst Du tun 

Gerade in der jetzigen Zeit, wenn die Tage besonders kurz sind, schlägt sich der Vitamin D Mangel in der Stimmung so mancher 
Menschen nieder. Weil das Sonnenlicht auf wenige Stunden am Tag begrenzt ist, verringert sich bei Vielen der Vitamin-D Gehalt im Körper. 
Vitamin D wird unter Einfluss der UVB-Strahlung der Sonne unter der Haut gebildet und steuert den Hirnbotenstoff Serotonin, der einen 
positiven Einfluss auf die Stimmung hat. In dunklen Jahreszeiten ist der Vitamin D-Gehalt deutlich verringert und der Körper schüttet 
weniger Serotonin aus; dabei wird gleichzeitig die Produktion des Hormons Melatonin als Gegenspieler des Serotonins gefördert. Das kann 
dazu führen, dass Du Dich schläfrig und antriebslos fühlst. 

Einer Studie des Max-Rubner-Instituts in Karlsruhe zufolge hatten ca. 60% der Männer und 25 % der Frauen im Alter von 18-79 Jahren 
zwischen 2005 und 2008 im Jahresdurchschnitt den kritischen Schwellenwert von Vitamin D mit 20 ng/ml im Blut unterschritten. 
Im Sommer 2020 wurden Ergebnisse einer Studie der Universidad de Cordoba veröffentlicht, in denen ein starker Einfluss bei der Verwendung 
von Vitamin D in Zusammenhang mit der Aufnahme in die Intensivstationen bei einer COVID-Infektion festgestellt wurde. Die Zahl der 
Aufnahmen in die Intensivstation wurde bei Gabe von Vitamin D in bioaktiver Form von Calcifediol (wirkt sofort) um 96% reduziert. 

Um in den Wintermonaten ausreichend vom Vitamin D aufzunehmen, ist es ratsam im Sommer genügend Sonnenlicht zu sammeln und Reserven zu 
bilden.  

Des Weiteren sind folgende Lebensmittel gute Vitamin D Quellen im Winter: 

- Lachs 
- Avocado 
- Pilze  
- Käse 
- Joghurt 

Auch das Supplementieren von Vitamin D durch Nahrungsergänzungsmittel kann in den Wintermonaten sinnvoll sein. Bitte sprich hierzu 
vorher mit Deinem Arzt. 

Künstliches Licht genau so gut wie Sonnenlicht? 

Ob im Büro oder in der Lagerhalle - künstliches Licht hat einen entscheidenden Einfluss auf das, was wir tun. Hierbei fällt immer wieder 
der Begriff der „Neonbeleuchtung“, die den biologischen Anforderungen des Menschen nur selten entspricht... 

Zum einen kann die innere Uhr dadurch komplett aus dem Takt gebracht werden, zum anderen erhöht sich durch die Neonbeleuchtung die 
Müdigkeit über den Tag verteilt. 

Folgende Symptome sind bei Müdigkeit am Tag zu beachten: 

Ein- und Durchschlafstörungen: Es kann des Öfteren vorkommen, dass Du durch das künstliche Licht schlechter einschläfst und in der Nacht 
oft aufwachst. 

Energielosigkeit: Dir fehlt am Tag oftmals die Energie, um produktiv zu sein. 

Konzentrationsschwierigkeiten: Es fällt Dir schwer, Dich für eine längere Zeit zu fokussieren. 

Deshalb beeinflusst uns Licht 

Als Reaktion auf Tageslicht und Licht mit hohem Blauanteil schüttet unser Körper das Hormon Cortisol aus, das auch als Stresshormon 
bekannt ist. Dieses Hormon bewirkt, dass wir wach und konzentriert sind. Gleichzeitig nimmt aber auch die Bildung des Hormons Serotonin 
zu, das sich stimmungsaufhellend und motivierend auf Deinen Körper auswirken kann. 
Trifft hingegen Licht mit einem geringen Blaulichtanteil auf die Netzhaut, wird Melatonin ins Blut gestoßen, wodurch wir müde werden 
und unsere Körperfunktionen verlangsamt werden. 

Ins rechte Licht gerückt: 3 praktische Tipps für gesundes Arbeiten und Leben

 «Licht, und damit meine ich vor allem auch das Sonnenlicht, hilft uns bei der Orientierung zwischen dem Wach- und Schlaf-Rhythmus», sagt 
Dr. Ruta Lasauskaite, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Chronobiologie in Basel. Licht wird somit zum Taktgeber für die 
innere Uhr. Um Deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu fördern, habe ich Dir drei praktische Tipps für ein gesundes Arbeiten zusammengefasst. 

1. Wohnräume und insbesondere Arbeitsplätze sollten über ausreichend Tageslicht verfügen
Falls erforderlich, sollte die Raumausleuchtung durch künstliches Licht ergänzt werden. Die Lichtfrequenz sollte dabei natürlichem 
Tageslicht so gut wie möglich nachempfunden sein. Dabei ist zu beachten, dass die LED- Technologie für eine gleichmäßige Ausleuchtung 
der Räumlichkeiten sorgt und das Sonnenlicht somit simuliert. 

2. Täglich einen Spaziergang einbauen 
Ein Spaziergang bei natürlichem Tageslicht erhöht Deine Vitamin D Aufnahme und gibt Dir Energie für den restlichen Tag. 

3. Abends und besonders nachts künstliches Licht mit hohem Blauanteil vermeiden  
Vor allem Fernsehgeräte und Monitore, die in der Regel auch blaues Licht abstrahlen, sind davon betroffen. Möchtest Du nachts 
tief und entspannt schlafen, empfehle ich Dir, einige Stunden, vor dem zu Bett gehen auf Lichtquellen mit blauen Spektralanteilen 
zu verzichten wird, da dies die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin blockiert.  

Inwiefern helfen Therapien? 

Bei weiteren Therapiemöglichkeiten wie der Lichttherapie oder der Anschaffung einer Tageslichtlampe ist es sinnvoll, vorab eine/n 
Augenarzt oder -ärztin aufzusuchen.  
Meist wird eine Lichttherapie an jedem Morgen für eine halbe Stunde empfohlen, um die innere Uhr zu aktivieren. 
Während dessen kann man arbeiten, oder lesen. Die klassische Lichttherapie verwendet helles fluoreszierendes Licht, das aus Sicht des 
physikalischen Standpunktes mit dem Sonnenlicht verglichen werden kann. Bei psychischen Erkrankungen kommen beispielweise 2500-10000 Lux 
zur Anwendung. Dies ist das 2,5 bis 10-fache an Helligkeit einer klassischen TV-Studio-Beleuchtung. 
Bereits nach wenigen Tagen sind die ersten Erfolge zu verspüren, denn erfahrungsgemäß wird die Stimmung aufgehellt. 
Die Therapie mit einem Vollspektrum-Licht bildet Großteile des Spektrums von Tageslicht ab und kann damit auch Depressionen vorbeugen.

Fazit 

Dass Licht unsere Emotionen so sehr beeinflussen kann, ist den meisten Menschen nicht klar. Oftmals wird über Antriebslosigkeit und 
Müdigkeit gerätselt, aber warum dies der Fall ist, bleibt offen. 
Die Implementierung gewisser praktischer Tipps kann den ersten Antrieb geben, sich in Richtung gesundes Leben mit dem richtigen Licht 
zu bewegen. 

 
Bitte beachte, dass alle Informationen für diesen Beitrag sorgfältig recherchiert wurden, jedoch keine fachärztliche Beratung oder 
Behandlung ersetzen und nicht dazu genutzt werden dürfen, selbst eine Diagnose zu erstellen oder eine Behandlung zu beginnen. 
Dazu kannst Du ganz einfach online einen Termin für eine Videosprechstunde bei einem Facharzt oder einen persönlichen Arztbesuch in der 
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Quellen

Ärztezeitung (Stand: 2009, 26. Oktober): 10 Minuten täglich an die Sonne [23.10.2021] 
Aerzteblatt.de (Stand: 2021, 08. November): COVID-19 und Supplementierung: Vitamin D – in der Pandemie hinterfragt und doch empfohlen [09.11.2021]  
LIA NRW (Stand: 2021, 05. Juli): Biologische Wirkung von Licht [20.10.2021] 
Müller, F. (Stand: 2020, 14.August): Licht beeinflusst Gesundheit und Psyche [21.10.2021]
NDR (Stand: 2019, 13. Dezember): Lichttherapie hilft gegen Winterdepression [25.10.2021] 

 

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