Nachsorge: Probleme nach der Reha verhindern

Nachdem ein Patient oder eine Patientin im Krankenhaus behandelt wurde, beginnt für viele der lange Weg der Genesung. Je nach Erkrankung werden sie dabei durch eine stationäre oder ambulante Rehabilitationsmaßnahme, kurz Reha, unterstützt. Doch was folgt dann? Was, wenn nach dem Krankenhaus oder der Reha die Belastbarkeit noch nicht wieder voll gegeben ist oder aufgrund von bleibenden Schäden das Leben, wie man es kannte, nicht mehr möglich ist?

In der Medizin nennt man diese Phase die Nachsorge. Sie soll den Patient:innen dabei helfen, in der Reha gelerntes zu festigen und mit der neuen Situation umzugehen1. Die Nachsorge soll auch das Wiederauftreten der Grunderkrankung, wie z.B. eine Krebserkrankung oder ein Bandscheibenvorfall, verhindern. Auch eine Verschlechterung von Symptomen oder Einschränkungen der Grunderkrankung, wie z.B. Lähmungen oder Schmerzen, soll durch die Nachsorge verhindert werden. Vor allem für verschiedene Krebsarten gibt es spezielle Nachsorgekonzepte. Fachorganisationen empfehlen, wann welche Untersuchungen stattfinden sollten, um ein Wiederauftreten der Krebserkrankung (Rezidiv) möglichst früh zu erkennen und die Lebensqualität der Patient:innen zu erhalten2

 

Für die Nachsorge nach einer Reha bietet die Deutsche Rentenversicherung verschiedene Angebote:

  • IRENA (Intensivierte Rehabilitationsnachsorge) kann zum Beispiel eine Ernährungsberatung, Ausdauertraining und/oder einer Beratung zum Umgang mit beruflichen Belastungen beinhalten.
  • Das Angebot der T-RENA (Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge) fokussiert sich dahingegen mehr auf die Verbesserung der Beweglichkeit, die Förderung der Koordinationsfähigkeit, die Steigerung von Kraft und Ausdauer und die Reduktion von Schmerzen bei Erkrankungen im Bereich des Haltungs- und Bewegungsapparats.
  • Die Psy-RENA (Psychosomatische Rehabilitationsnachsorge) soll die Patient:innen mit seelischen Belastungen oder Ängsten dabei unterstützen, die in der Rehabilitation erlernten Strategien zur Stress- und Konfliktbewältigung im Alltag umzusetzen.
  • Das Angebot der Sucht-Nachsorge richtet sich an Patient:innen nach einer medizinischen Rehabilitation für Abhängigkeitserkrankte und umfasst Einzel- und Gruppengespräche. 

Die jeweiligen Termine finden meist ein Mal pro Woche als Gruppenangebot über einen angebotsspezifischen Zeitraum statt. Diese Angebote erbringen deutschlangweit zugelassene Reha-Einrichtungen, Physio- und Psychotherapeuten und Suchtberatungsstellen3.

Auch die verschiedenen Folgen einer COVID-19-/Corona-Infektion werden in den Reha-Kliniken behandelt. Dabei richtet sich der Schwerpunkt der Behandlung nach den Symptomen und Funktionseinschränkungen z.B. pneumologisch, kardiologisch, neurologisch oder psychisch. Entsprechend werden unter anderem Kranken- und Atemgymnastik, Ausdauer- und Krafttraining oder Psychotherapie angeboten4.

Eine Empfehlung für die Nachsorge und welches Angebot genutzt werden soll, wird durch die Reha-Einrichtung in Form des Formulars G4802 ausgesprochen. Dort wird das jeweilige Angebot notiert sowie ggf. weitere Spezifikationen. Nach dem Ende der Reha muss T-RENA spätestens innerhalb von 6 Wochen und IRENA und Psy-RENA spätestens innerhalb von 3 Monaten begonnen werden5.  

Trotz dieser Angebote der Deutschen Rentenversicherung haben Patienten und Patientinnen nach einem Krankenhausaufenthalt immer wieder Probleme. So wissen sie nicht, welche Beschwerden wie lange nach einer Operation noch normal sind. Auch besteht manchmal Unklarheit, was sie wann tun dürfen und was lieber lassen sollten. Trotz all der Informationen, die in Ratgeberbüchern, Flyern und dem Internet zu finden sind, ist die Verunsicherung groß.  

samedi als E-Health Partner für Ärzte und Ärztinnen sowie Patienten und Patientinnen möchte zu einer zukunftsfähigen medizinischen Versorgung beitragen, welche vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt stattfindet. Hilf uns dabei, indem du deine Geschichte teilst. Welche Probleme hattest du nach einem Krankenhausaufenthalt? Welche Lösungen wünscht du dir? Nimm an unserer Umfrage teil oder schreib uns eine Mail an ideas@samedi.de. Denn um ein Problem zu lösen, muss man es verstehen.

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Nächste Woche folgt Teil 2: Tele-Reha, Apps und DiGAs - Die Zukunft der Nachsorge?

 

 

Quelle:

1 https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Experten/Infos-fuer-Reha-Einrichtungen/Nachsorge/nachsorge_node.html 

2 https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/nachsorge.php

3 https://www.nachderreha.de/DE/Home/home_node.html

4 https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/FAQ/reha_corona/FAQ_Listen/15_faq_liste_reha_nach_covid19_erkrankung.html

5 https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Formulare/DE/_pdf/G4803.html

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